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Ranzen über den Schultern hängen, einen Knittel in der Faust, sieht grimmig drein, und treibt die Uebrigen zum Vorwärtsgehen an. Und siehst du, wie Merkur von Schweiß trieft, wie bestäubt er ist, wie er keucht! – Was hast du, Merkur? warum so in der Hitze? du bist ja ganz ausser dir!

Merkur. Was ich habe? Diesem verfluchten Ausreißer da mußte ich nachlaufen, und hätte darüber beinahe versäumt, mich heute noch zur Ueberfahrt einzufinden.

Clotho. Wer ist er denn, und warum wollte er dir denn durchgehen?

Merkur. Weil er lieber lebendig geblieben wäre, versteht sich. Er war ein König oder Fürst, so viel ich aus seinem Geheul und Wehklagen über das große Glück schließe, aus dem er gerissen worden sey.

Clotho. Wie? also der Narr wollte entlaufen, und meinte fortleben zu können, ungeachtet der ihm zugesponnene Faden zu Ende ist?

4. Merkur. Er wollte entlaufen, sagst du? Glaube mir, hätte mir der wackere Geselle mit dem Knittel da nicht beigestanden, ihn einzuholen und zu binden, er wäre jetzt über alle Berge. Kaum hatte ich ihn von der Atropos übernommen, so fieng meine liebe Noth mit ihm an. Er wehrte und sträubte sich, stemmte beide Füße gegen die Erde, und war nicht von der Stelle zu bringen. Bisweilen legte er sich auf’s Bitten, versprach reichliche Geschenke, und flehte kläglich, nur auf wenige Augenblicke ihn freizulassen. Natürlicherweise ließ ich ihn nicht los, weil er das Unmögliche verlangte. Wie wir aber an den Eingang gekommen waren, und ich beschäftigt war, dem Aeacus meine Todten, wie gewöhnlich,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 415. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0415.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)