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wirft: sie fahren los, beißen einander, und bellen hinter dem her, der das Bein erwischt hat. Einst ließ ein ägyptischer König Affen auf den Waffentanz abrichten; und geschickt, wie diese Thiere sind, alle menschlichen Verrichtungen nachzumachen, lernten sie gar bald, mit Purpurröcken angethan, und Larven vor den Gesichtern, die künstlichen Bewegungen des Tanzes ausführen. Lange waren sie die Bewunderung der Zuschauer; bis einmal ein Spaßvogel, der Nüsse in der Tasche hatte, diese mitten unter sie hineinwarf. Die Nüsse sehen und das Tanzen vergessen war Eins. Aus den niedlichen Solotänzern wurden wieder Affen, die ihre Masken zu Grunde richteten, die Kleider zerfetzten, und sich mit einander um das Naschwerk balgten; und so hatte das ganze künstlich angeordnete Ballet unter großem Gelächter der Zuschauer ein Ende.

37. Gerade so machen es auch unsere Philosophen. Diesen galten meine Ausfälle, und nimmer werde ich aufhören, sie mit der Geißel der Satyre zu züchtigen. Aber ferne sey von mir der Wahnsinn, gegen euch und Solche, die euch gleichen – und wirklich, es giebt deren noch Einige, die der Philosophie aufrichtig zugethan und euren Vorschriften getreu sind – je ein schmähendes oder nur schiefes Wort mir zu erlauben. Was könnte ich auch wider euch sagen? Wo habt ihr je in eurem Leben euch so, wie Jene, benommen? Nur jene göttervergessenen Gleisner sind’s, die ich, wie ich glaube mit vollem Rechte, hasse. Oder solltet ihr wirklich, Pythagoras, Plato, Chrysipp, Aristoteles, solltet ihr eine Verwandtschaft dieser Menschen mit euch anerkennen? sollten sie durch irgend Etwas in ihrem Leben beweisen, daß sie die Eurigen

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0395.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)