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Unwillen über diese schmähliche Mißhandlung erscheinen wir hier auf der Oberwelt, und bitten um Genugthuung.

28. Die Auferstandenen. Brav, Diogenes, du hast unsere gemeinsame Sache tüchtig geführt, und Alles gesagt, was nöthig war.

Philosophie. Stille mit euren Lobsprüchen! – Fülle nun dem Beklagten die Wasseruhr. – Die Reihe ist an dir, Freymund! Laß dich vernehmen. Dein Wasser rinnt bereits: säume dich also nicht.

29. Freymund. Mein Ankläger Diogenes, o Philosophie, hat nicht einmal Alles, was er konnte, wider mich angegeben, sondern das Meiste und gerade das Schlimmste unbegreiflicher Weise übergangen. Ich bin so weit entfernt, jene Aeußerungen läugnen zu wollen, oder auch nur auf eine Entschuldigung derselben gedacht zu haben, daß ich im Gegentheile gesonnen bin, dasjenige, was entweder mein Ankläger verschwiegen, oder was ich selbst zu sagen früher unterlassen hatte, hier nachzuholen. Du wirst sodann selbst sehen, wer die Leute sind, die ich zum Verkauf ausbieten ließ, und von denen ich die Ausdrücke Marktschreier, Gaukler u. s. w. gebrauchte. Nur darauf bitte ich die Versammlung genau acht zu geben, ob ich in allen Stücken die Wahrheit sage. Sollte aber eine oder die andere meiner Aeußerungen hart oder ehrenrührig klingen, so wird es, denke ich, billiger seyn, die Schuld denen, die durch ihr Betragen mich dazu veranlassen, nicht aber mir beizumessen, der ich ihre Schändlichkeiten aufdecke. – Was zuerst mich selbst betrifft, so sah ich bald genug ein, daß mit der Ausübung der gerichtlichen Beredsamkeit tausend Widerwärtigkeiten verknüpft sind,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0389.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)