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und eine laute Wehklage erheben: auch giebt es Einige, die das Thier bloß abschlachten und dann verscharren. Wenn aber der Stier Apis, ihr größter Gott, stirbt, da ist Keinem sein Haupthaar so lieb, der es sich nicht abscheeren ließe, um mit seinem Kahlkopf seine tiefe Trauer zu bezeugen, und wenn er die Purpurlocke des Nisus besäße. Da übrigens dieser Apis ein Gott ist, den man aus der Heerde nimmt, so wird sein Verlust bald wieder durch die förmliche Wahl eines andern ersetzt, der an Schönheit und stattlichem Ansehen vor den gemeinen Rindern hervorragt. – Doch es wäre vergeblich, über alle diese Thorheiten, an welchen der Volksglaube hängt, sich in ernste Rügen und Zurechtweisungen einzulassen; man kann hier bloß die Rolle des Heraclit, oder die des Democrit spielen, und sich entweder, wie der Letztere, über die Narrheit der Leute lustig machen, oder ihren Unverstand beweinen.



Die Versteigerung der philosophischen Orden.
Jupiter. Merkur. Die Repräsentanten der philosophischen Orden: Pythagoras, Diogenes, Demokrit, Heraklit, Sokrates, Chrysipp und Pyrrho (unter dem Sclavennamen Pyrrhias) als Sclaven. Verschiedene Käufer.

1. Jupiter [zu ein Paar Bedienten]. Frisch, ihr Bursche! Aufgeräumt, die Sitze zurecht gestellt, damit Platz

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke: Die Versteigerung der philosophischen Orden. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0340.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)