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Sokrates. Suchst du mich, Menippus?

5. Menippus. Ja, Socrates.

Socrates. Nun, wie steht’s zu Athen ?

Menippus. Da giebt es gegenwärtig eine Menge junger Leute, die sich für Philosophen ausgeben: und wirklich, wenn man ihr ganzes Aeußere und ihren Gang sieht, so sollte man sie fast Alle für hochstudierte Weltweise halten … [1] Uebrigens hast du ohne Zweifel selbst bemerkt, in welch veränderter Gestalt Aristipp und selbst Plato hieher kamen. Jener roch nach Salben, und dieser hatte bei den Herren in Sicilien den gehorsamen Diener machen gelernt.

Socrates. Und wie spricht man denn von mir?

Menippus. Du bist hierin ganz besonders glücklich, Socrates. Allgemein glaubt man, du wärest ein Wundermann gewesen, und hättest Alles gewußt, da du doch – wenn ich die Wahrheit sagen soll – nichts wußtest.

Socrates. Ich sagte es ihnen ja selbst: aber die Leute meinten, das wäre bloße Ironie.

6. Menippus. Was hast du hier für Gesellschaft bei dir?

Socrates. Charmides, Phädrus, und den Sohn des Clinias (Alcibiades).

Menippus. Bravo, Socrates; also bist du noch immer nicht gleichgültig gegen das Schöne, und übst auch hier noch deine Liebeskunst?

Socrates. Wie könnte ich auch sonst etwas Angenehmeres

Anmerkungen

  1. Wahrscheinliche Lücke im Original.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0264.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)