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Merkur. Die Grausamkeit, die Thorheit, die Gewaltthätigkeit, der Zorn, alles das muß auch noch fort.

Lampichus. Siehe, nun bin ich frei davon.

Merkur. Jetzt steige ein. – Du dicke Fleischmasse, wer bist du?

5. Damasias. Der Athlet Damasias.

Merkur. Wahrhaftig, so ist’s: ich erinnere mich, dich öfters in den Ringschulen gesehen zu haben.

Damasias. Ja wohl, Merkur. Ich bin nackt, wie du siehst; laß mich nur immer einsteigen.

Merkur. Halt, mein Bester: man ist nicht nackt[WS 1], wenn man in eine solche Menge Fleisch gehüllt ist. Der Nachen müßte untersinken, wenn du auch nur einen Fuß hineinsetztest: also fort damit, und wirf auch diese Siegerkränze und prächtigen Zeugnisse weg.

Damasias. Nun bin ich wirklich ganz und gar ausgezogen, siehst du, und gewiß ebenso leicht als die übrigen Schatten.

6. Merkur. Um so besser: also hinein! – Auch du, Crato, lege hier nur gleich deinen Reichthum, deine Weichlichkeit und dein Wohlleben nieder: weg mit den kostbaren Leichengewändern und den hohen Würden deiner Ahnen! Laß zurück deinen Adel, deinen Rang, und die Ehrentitel, welche der Staat dir ertheilt haben mag, und die Inschriften auf deinen Bildsäulen, und sage kein Wort davon, daß sie dir ein so großes Grabmahl errichteten: denn schon die Erwähnung dieser Dinge fällt zu sehr in’s Gewicht.

Crato. Ich werfe sie von mir, ungerne zwar, allein – was will man machen?

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nakt
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)