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Merkur. Steig ein, Menippus, vortrefflichster der Sterblichen: du sollst den Ehrensitz auf einer Erhöhung neben dem Steuermann haben, um die übrigen Alle zu überschauen. – Und wer ist denn der hübsche Junge da?

3. Charmolaus. Ich bin Charmolaus aus Megara, der Reizende, dem man den Kuß mit zwei Talenten bezahlte.

Merkur. Lege ab deine Schönheit und deine Lippen sammt ihren Küssen und die dichten Locken, das blühende Roth der Wangen und dein ganzes zartes Fell dazu. – Gut! Nun bist du leicht genug: eingestiegen! – Du da, mit dem Purpurmantel, dem Diadem, und der hochmüthigen Miene, wer bist du?

4. Lampichus. Lampichus, Tyrann von Gela.

Merkur. Wie, Lampichus, du kommst in einem solchen Aufzuge hieher?

Lampichus. Warum nicht? Ein Fürst wird doch nicht nakt und bloß erscheinen sollen?

Merkur. Der Fürst nicht, aber der Todte. Also weg mit diesen Dingen!

Lampichus. Siehe hier liegen meine Kostbarkeiten.

Merkur. Nun wirf auch deinen Dünkel und deinen Hochmuth von dir: sie würden die Fähre niederdrücken, wenn sie mit dir hineinplumpten.

Lampichus. Wenigstens mein Diadem laß mir, und mein Oberkleid.

Merkur. Keineswegs, auch dieses leg’ ab.

Lampichus. So sey es! – Was nun weiter? Du siehst, daß ich Alles abgelegt habe.

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)