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das glückselige Leben sich weiden, das sie schon bei sich ausgemacht haben.

Pluto. Eucrates soll also sein Alter abstreifen, und wie Iolaus, sich wieder verjüngen, jene aber sollen ihr schmähliches Ende finden, und mitten aus ihren Hoffnungen und erträumten Reichthümern gerissen und hieher gebracht werden.

Merkur. Sorge nicht dafür, Pluto. Ich werde sie dir Alle, Einen nach dem Andern, herbeischaffen. Es sind ihrer sieben, wie ich glaube.

Pluto. Gut, raffe sie weg: und Eucrates, ein frischer Jüngling statt des Greisen, der er zuvor gewesen, wird jeden derselben zu Grabe geleiten.


VI. Terpsion und Pluto.

1. Terpsion. Ist das auch recht, Pluto, daß ich in meinem dreißigsten Jahre sterben mußte, während der neunzigjährige Thucritus noch am Leben ist?

Pluto. Nicht mehr denn billig, Terpsion. Thukritus hat noch nie einem seiner Freunde den Tod gewünscht: vor dir aber war er seines Lebens nie sicher, da du seine Erbschaft nicht erwarten konntest.

Terpsion. Wie? Wäre es nicht in der Ordnung, daß ein alter Mann, der seinen Reichthum nicht mehr selbst genießen kann, abtrete und den Jüngern Platz mache?

Pluto. Da machst du ein ganz neues Gesetz, Terpsion, daß, wer sein Geld nicht mehr zu seinem Vergnügen anwenden kann, deswegen sterben soll. Verhängniß und Natur haben es anders verordnet.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0217.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)