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IV. Merkur und Charon.

1. Merkur. Rechnen wir einmal mit einander, Fährmann, wenn es dir recht ist, was du mir bis jetzt schuldig geworden bist, damit wir nicht wieder Streit darüber bekommen.

Charon. Gut – wir wollen rechnen: wenn wir dieß in’s Reine gebracht haben, so ist allen Verdrießlichkeiten vorgebeugt.

Merkur. Für einen Anker, den ich dir auf Bestellung lieferte – fünf Drachmen

Charon. Viel Geld!

Merkur. Straf mich Pluto, wenn er mich nicht selbst fünf Drachmen kostete! Ferner einen Ruderriemen für zwei Obolen.

Charon. Nun so schreibe fünf Drachmen, zwei Obolen.

Merkur. Fur eine starke Nadel, das Segel zu flicken, ausgelegt – fünf Obolen.

Charon. Schreibe sie dazu.

Merkur. Für Wachs, die Ritzen des Nachens zu verstopfen, für Nägel und einen Strick, aus dem du das Raatau gemacht hast, zusammen zwei Drachmen.

Charon. Schön! da hast du einmal wohlfeil eingekauft.

Merkur. Das ist alles, wenn wir nichts vergessen haben: und wann versprichst du denn, mich zu bezahlen?

Charon. In diesem Augenblicke ist mir’s unmöglich, bester Merkur: wenn aber wieder eine Pest oder ein Krieg uns Schaaren von Todten zuschickt, so wird sich wohl durch einen kleinen Rechnungsfehler vom Fahrgeld, wenn Viele auf einmal kommen, etwas auf die Seite bringen lassen.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)