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bei den Fersen, und war im Augenblick mit ihm fertig. Und da wir ihn Alle lobten, stahl er der Venus, während sie ihn seines[WS 1] Sieges wegen liebkoste, ihren Gürtel, dem Jupiter, während er lachte, seinen Scepter, und wäre ihm der Donnerkeil nicht zu schwer und zu heiß gewesen, er hätte ihn wahrlich auch noch davon getragen.

Vulcan. Ein Blitzjunge, der!

Apoll. Und obendrein ist er auch schon ein Tonkünstler.

Vulcan. Woraus schließest du das?

4. Apoll. Neulich fand er eine todte Schildkröte und machte ein Instrument aus ihrer Schaale, befestigte einen Hals mit einer Handhabe daran, versah sie mit Wirbeln und einem Stege, spannte sieben Saiten darüber, und spielt dir nun so lieblich und harmonisch darauf, daß ich selbst ihn darum beneide, wiewohl Saitenspiel schon längst meine Sache ist. Auch sagte mir Maja, er bleibe nicht einmal des Nachts im Himmel, sondern steige aus Vorwitz bis in den Tartarus hinunter, vermuthlich um auch dort zu sehen, ob es etwas zu stehlen gebe. Er ist mit Flügeln versehen, und trägt eine Ruthe von ganz wunderbarer Kraft, womit er die Seelen citirt, und die Todten in die Unterwelt hinab geleitet.

Vulcan. Ich selbst gab ihm diese Ruthe zum Spielzeug.

Apoll. Und zum Danke hat er dir deine Feuerzange gemaust.

Vulcan. Du erinnerst mich eben recht. Ich muß doch gehen und sie holen: vielleicht findet sie sich wirklich in seinen Windeln, wie du sagtest.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: eines
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0137.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)