Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Amor. Daphne hingegen floh ihn, so schönlockig und blühend er ist. – Willst du recht liebenswürdig seyn, so schüttle deine Aegide nicht, und laß deinen Blitz zu Hause; mache dich so angenehm wie möglich, laß deine Locken zu beiden Seiten herabfallen, und umwinde sie oben mit einer Haarbinde, trage ein Purpurgewand und vergoldete Schuhe, schwebe unter Flötentönen und nach dem Takte des Tympanum einher, und sey gewiß, ein Gefolge von Schönen um dich zu sehen, das zahlreicher seyn wird, als des Bacchus Mänadenschwarm.

Jupiter. Verschone mich: ich bedanke mich dafür, in diesem Aufzug liebenswürdig zu seyn.

Amor. Je nun, so verzichte auf die Liebe. Dieß wäre doch wohl leicht.

Jupiter. Nein, der Liebe entsage ich nicht: aber bequemer zum Ziele zu kommen, wünsche ich. Dazu verhilf mir, und unter dieser Bedingung sollst du frei seyn.


III. Io.
Jupiter. Merkur.

Jupiter. Du kennst doch wohl die schöne Tochter des Inachus, Merkur?

Merkur. O ja: du meinst die Io?

Jupiter. Die ist nun kein Mädchen mehr, sondern eine Kuh.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)