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Blepsias. So wirf doch nicht, Timon. Wir gehen ja schon.

Timon. Ihr sollt mir wenigstens blutige Köpfe nach Hause bringen! [wirft ihnen nach.]



Der Eisvogel
oder
die Verwandlung.[1]
Chärephon. Sokrates.
(Beide am Ufer des Seehafens Phalérum stehend.)

1. Chärephon. Was für eine Stimme ist das, Sokrates, die von jenem Ufer und dem Vorgebirge dort zu uns herüber tönt? Wie süß lautet sie dem Ohre! Wie heißt doch das Geschöpf, das mitten unter den stummen Bewohnern des Meeres so schön singt?

Sokrates. Ein Seevogel ist’s, mein Chärephon, Halcyon (der Eisvogel) genannt, der klagen- und thränenreiche. Eine alte Volkssage erzählt von ihm: Halcyone, eine Tochter des Aeolus und Enkelin des Hellen, hatte ihren jugendlichen Gemahl Cëyx aus Trachin, den reizenden Sohn des schönen Morgensternes Heosphorus, in der Ferne durch den Tod verloren,


  1. Wahrscheinlich hat dieser Aufsatz nicht unsern Lucian, sondern irgend einen Sokratiker, oder, nach Diogenes Laërtius und Athenäus, den Akademiker Leo zum Verfasser.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0097.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)