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und einen Sohn gehabt habe, schließt man aus einer Aeußerung in dem Dialog der Eunuch[1].

Das Zeitalter, welches Lucian in seinen besten Jahren durchlebte, war also jenes glänzende unter Hadrian und den beiden Antoninen, wo unter der milden und friedlichen Regierung dieser weisen und

  1. Ueber die Art seines Todes findet sich eine Angabe bei dem Lexikographen Suidas (um’s Jahr 1000), die ein Beispiel abgeben mag, wie unser Satyriker von einer gewissen Classe von Menschen beurtheilt wurde. Er sagt: „Lucian, mit dem Beinamen der Lästerer…, wurde, wie erzählt wird, von Hunden zerrissen, weil er in seinem Wahnsinn nicht einmal die Wahrheit verschont hatte. Denn in seinem Leben des Peregrin hatte der Verfluchte auch das Christenthum und die Person Christi selbst mit seinen Schmähungen angegriffen. Darum hat er schon in diesem Leben die gerechte Strafe für seine frevelhafte Raserei erlitten, in dem künftigen aber wird er in Gemeinschaft mit Satanas des ewigen höllischen Feuers Erbe seyn.“ – Der unparteiische Leser unseres Schriftstellers überzeugt sich bald, wie dieser das Christenthum nur durch den Auswurf seiner Anhänger kennen gelernt, oder vielmehr eben dadurch so wenig kennen gelernt hatte, daß er sogar den gewöhnlichen Irrthum seiner Zeit, als ob Christenthum und Judenthum Eins wären, getheilt zu haben scheint.
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly (Übersetzer): Lucian’s Werke. Erstes Bändchen. Stuttgart 1827, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)