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Zwei silber – vergoldete Kannen auf emaillirtem Teller, schöne Augsburg’sche Ciselir-Arbeit, etwa von dem Jahre 1600.

Aus derselben Zeit ein silbernes Räuchergefäß, von dem Kloster Gotteszell herstammend.

Ein Reliquien-Kästchen im gothischen Stile.

Ein silbernes Sacramentalgefäß aus unbekannter Zeit mit der Umschrist: Zu Lob dies Sacramental Gefäß durch Jörg Junker und Margaretha Sieberin Eheleuten in dies Gotteshaus verordnet. U. s. w. –

Ueber dem Schiffe der Kirche erhebt sich nahe bei dem Chore ein leider nicht zum Stile des Gotteshauses passender Dachreiter mit zwei nicht sehr großen Glocken. Diese Höhe ist aber ein Lieblingsaufenthalt von Elstern und Raben, welche die Glockeninschriften gerade zu unleserlich gemacht haben.

Doch die Hauptglocken befinden sich dem Gotteshause gegenüber, wo jenseits des nördlichen Kirchenplatzes ein Thurm, nicht höher als ein zweistöckiges Haus, mit 5’ starken Mauern zwischen den Wohngebäuden steht. In dem hohen, spitzen, mit gelb und grün glasirten Ziegeln belegten Dache dieses Thurmes ist die Glockenstube mit 4 Glocken. Die größte, welche nur bei hohen Festen geläutet wird, heißt Hosanna, sie hat in gothischen Minuskeln die Umschrift: lucas marcus, mathaeus, Joannes anno domini 1456. Die zweite, die sogenannte Predigerglocke, enthält in lateinischer