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dem linken Thürflügel sind in oberer Reihe der hl. Sebastian mit einem Pfeile in der Hand, und der hl. Georg einen Drachen tödtend; unterhalb sind die hl. Margaretha, das Kreuz in den Rachen des Drachen stoßend, und eine sehr matronenhaft gemalte Maria Magdalena mit der Salbenbüchse. Oben in der Schlußpyramide steht die hl. Ursula, eine der 11,000 Jungfrauen, mit einem Pfeile in der Hand. An der Wand sieht man hier die Embleme von Veyt Spett von Thumw, † 1541, und von Niklas Gailberg, † 1541.

9) Sebaldus-Kapelle. Der hier stehende Altarschrein ist von Kirchenmeister Sebaldus Schreyer gestiftet[1], die Sculpturarbeit von Veit Stoß, † 1533[2], und die Gemälde (welche früher dem Martin Schaffner, † 1524 in Ulm, wo ebenfalls Gemälde im Münster zu seinen Schöpfungen gehören, zugeschrieben wurden), sind, nach dem Urtheile des Herrn Professor Essenwein, von Schäufelein, einem Schüler Albrecht Dürers, demselben, der den Altar in Schwabach und Meßkirch gemalt


  1. Ein Fragment der Urkunde auf Pergament, welche damals ausgestellt wurde, befindet sich in der werthvollen Sammlung des Herrn Jul. Erhard in Gmünd. Auf einer Seite ist ein Miniaturbild: Sebaldus und seine Gattin knieen in einer Kapelle vor dem Altare, auf welchem ein gothischer Schrein mit der Statue des hl. Sebaldus steht; auf der Rückseite des Blattes ist in lateinischer Schrift ein Bruchstück aus dem Leben des Heiligen.
  2. Heidelof, Ornamentik des Mittelalters Heft 13.