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Von der Empore bis zum fünften Säulenpaare, wo der Boden um eine Stufe erhöht ist, erstrecken sich die Kirchenbänke, welche mit Schnitzereien, Wappen, Blättern u. s. w. verziert sind, auf einigen derselben sieht man die Jahreszahlen 1772, 1796, die Zeit ihrer Verfertigung. Auf der nun folgenden höheren Stelle des Langhauses haben die Säulen, welche bisher ohne Basis waren, 4’ hohe Füße, wie die des Chores. Vor der Restauration standen hier sieben Altäre, welche als für den Gesammteindruck störend damals entfernt wurden. Bei dieser Arbeit entdeckte man in den Seitenschiffen zwischen dem 6ten und 7ten Säulenpaare die viereckigen Fundamente der einstigen Thürme, deren Verbindungsbogen ihre gegenseitige Stütze war und dessen Entfernung aus dem Grunde weil er die Aussicht auf den Chor beschränkte, den Sturz der Thürme verursachte.

Der letzte, 17’ breite Pfeiler-Zwischenraum des Langhauses, wo sich sonst das Querschiff befindet und in welchem hier die beiden östlichen Portale Zutritt gewähren, war ursprünglich zum Chore gezogen; denn er ist um drei Stufen erhöht und durch den auf verdoppelten Säulen ruhenden Triumphbogen von dem Mittelschiff getrennt; auch ist seine Decke das höhere, reichere, mit Medaillons versehene Netzgewölbe des Chores, und an der Außenseite des Gebäudes erscheint dieser Theil als eine Fortsetzung des Chor-Umganges.