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Die Strebepfeiler, zwischen welchen einstens Buden standen, aus welchen die Ueberreste von noch jetzt sichtbaren Wandmalereien herrühren mögen, sind reich ausgestattet; an ihren oberen Theilen vertiefen sich am Langhause Nischen mit Statuen der Apostel, gute Arbeiten aus der Zeit des gothischen Umbaues der Kirche, die jedoch durch das vorderste der drei Säulchen, auf welchen ihre Baldachine ruhen, sehr verdeckt sind. Längs des Chorumganges sind die Standbilder der Strebepfeiler auf Consolen und von Wimpergen überdacht unter der Gallerie des Kapellenkranzes angebracht[1]. Neben dem südlichen Chorportale erscheint das Steinbild eines Kaisers, wahrscheinlich Karl’s IV. (1347 bis 1378) mit dem Reichsapfel in der Linken; die Rechte mit dem Scepter ist abgebrochen; über seinem Wimperge ist der zweiköpfige Adler; westlich folgt eine leere Nische, welche für die Kaiserin bestimmt war und über welcher ebenfalls ein Reichsadler prangt. Oestlich neben diesem Portale ist ein thronender Papst mit dreifacher Krone, wahrscheinlich Gregor VII., der Repräsentant des Papstthums auf dem Gipfel seiner Macht (1073–85); die dreifache Papstkrone wurde zwar erst durch Paul II. (1464–71) eingeführt, aber in den darstellenden Künsten gab man diese auch den früheren Nachfolgern Petri. Ueber dem Papst


  1. Folgende Erklärung von Herrn Kaplan Pfitzer.