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Estrich zum Vorscheine kommen, bewiesen haben. Der Umbau in die Spitzbogenform, wozu viele Fromme nach Kräften beitrugen, (so spendete z. B. eine Frau von Wüstenried die damals sehr ansehnliche Summe von 500 Thl.[1] geschah auf Veranlassung des vierundvierzigsten Bischofs von Augsburg, Heinrich von Schöneck[2], zuerst Kanonikus, dann Propst zu Augsburg, welcher durch die Bemühung Kaiser Ludwig des Baiern im Jahre 1336 Bischof alldort geworden war; im Jahre 1339, seines üblen Leumundes wegen entfernt, wurde er bald darauf durch denselben Kaiser in seine Würde wieder eingesetzt. Die Geschichte berichtet von ihm, daß er im Jahre 1339 der Tochter seines Gastwirthes Gewalt angethan hätte, auf deren Geschrei wären viele Leute herbeigelaufen und der Kirchenfürst in Folge dessen gezwungen gewesen, sich zu flüchten; in demselben Jahre hätte er aber durch den Machtspruch von Kaiser Ludwig seinen Bischofssitz von Neuem eingenommen[3], als Vicekanzler des Kaisers hielt er aber mit demselben gegen Papst Calixtus VI, wurde deßhalb im J. 1348 abgesetzt und zog sich hierauf nach Gmünd zurück, wo er nach Crusius ebenfalls Propst, (in diesem Falle bei der Johanniskirche) war; nach seinem Tode


  1. M. Grimm a. a. O. S. 342.
  2. Zedler, Universallexicon B. 10, S. 828.
  3. C. F. von Stälin, Wirtembergische Geschichte B. 3, S. 237.