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eine Steinplatte mit dem Brustbild eines Priesters im Hochrelief, welcher in der Linken einen Kelch hält und die Rechte segnend erhebt. Es ist keine Inschrift darauf, aber man glaubt, daß dieser Grabstein der des Minoriten-Paters Laib sei, welcher, als die lutherische Lehre gegen 1532 in Gmünd eindrang, eifrig gegen dieselbe kämpfte, einen evangelischen Priester aus der Johanniskirche vertrieb, an seiner Stelle die Kanzel einnahm und die zahlreiche, schon wankend gewordene Zuhörerschaft zur Sinnesänderung bewog[1]. An der Südseite erhellen zwei Spitzbogenfenster das Sanktuarium, dessen Nordseite fensterlos ist, weil an dieser der Thurm sich anlegt; durch des letzteren 6’ starke Mauer führt ein Tonnen-gewölbter Gang in die Sakristei, das untere Gelaß des Thurmes. Bis zu dem Gewölbe aufsteigende Pilaster mit korinthischen Kämpfern aus der Zopfzeit umgeben sowohl das Sanktuarium als den Chorschluß. Unter den vielen Bildern mit Scenen aus dem Leben der Heiligen, welche als Zierde an den Wänden des Sanktuariums befestigt sind, ist eines, ein Oelgemälde aus den Jahren 1600 von einigem Interesse, wenn auch ohne Kunstwerth; es stellt die Gegend von Gmünd mit der Johanniskirche in ihrer heutigen Gestalt, aber vor Gründung der Stadt dar. Im Hintergrunde sieht man den Hohenstaufen mit der


  1. M. Grimm a. a. O. S. 362.