ab, ist aber nicht von dem unteren Octogone des dritten Hauptgelasses, welches die Glockenstube bildet, getrennt; hingegen trennt ein achttheiliges Gewölbe das untere Achteck des dritten Hauptgelasses von dem oberen, der Wohnung des Thurmwächters, und eine nicht geschlossene Kappe dieses Gewölbes dient zum Durchgange. Am Anfange des zweiten Hauptgelasses ist im Innern der südlichen Wendung eine ungefähr 6’ hohe Vertiefung, welche gegenwärtig dem Thurmwächter als Keller dient, in früheren Kriegszeiten aber eine Zufluchtsstätte der Kirchenschätze war und in solchen Nothfällen mit einer Mauer verschlossen wurde.
In der Glockenstube hängen drei Glocken. Die oberste und größte hat in gothischen Majuskeln, welche auf das dreizehnte und vierzehnte Jahrhundert zurückweisen, die Umschrift: St. Matthäus, St. Markus, St. Lukas, St. Joannes. Auf der zweiten, kleineren, dem Sterbeglöcklein, ist einerseits Maria mit einem Schwerte in der Brust, anderseits Christus am Kreuze, und in lateinischen Buchstaben die Umschrist: St. Joannes ora pro nobis. Die Umschrift der unteren Glocke ist, da man diese nicht umgehen kann, zum Theile unlesbar: auf der freien Seite sind in gothischen Minuskeln die Worte „ ...... meister von ehingen, gos mich 1512.“ Zum Schlusse der Betrachtung des Aeußeren bleibt noch die Ostseite der Kirche übrig, welche ganz
Jakob August Lorent: Die Johannis-Kirche und die Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd. Bensheimer, Mannheim 1869, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lorent_Johannis-Kirche_und_Kirche_des_hl._Kreuzes_in_Schw%C3%A4bisch-Gm%C3%BCnd.pdf/37&oldid=- (Version vom 1.8.2018)