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Pfitzer[WS 1] erklärt, welcher wahrnahm, daß dieselbe einen Strick um den Hals habe und die Scheibe, welche sie in der Hand hält, mit kleinen runden Scheiben angefüllt sei, folglich einen Teller mit Silberlingen, und daß das ganze Reliefbild Judas vorstelle. Vermuthlich ist durch diese, das Kreuz tragende Figur des Judas die sündhafte Erde angedeutet.

Von den Gemälden, welche die Außenmauer schmückten sind nur wenige Spuren übrig, von welchen einige den Christophorus erkennen lassen. An der Langseite des südlichen Nebenschiffes öffnen sich drei gothische Fenster, die unregelmäßig mit kleinen romanischen abwechseln, und zwei Portale. In der ursprünglichen Kirche herrschte, wenigstens im Schiffe, nur ein schwaches Dämmerlicht; denn die Wandungen der romanischen Fenster schrägen sich so sehr zu, daß ihre Lichtöffnung schießschartenförmig enge ist; auf den Soolbänken der ersten zwei sitzen ruhende, jetzt kopflose Löwengestalten, und in dem Bogen eines Fensters zwischen den Portalen ist auf dem Schlußsteine das Hochrelief eines Falken.

Die beiden Portale zeichnen sich durch ihre eigenthümliche Sculptur-Decoration aus; das westlichste derselben erweitert sich nur in einer Abstufung; in den dadurch gebildeten Winkeln steht je eine schlanke Säule, deren jetzt zertrümmerte Basis einst die attische gewesen zu sein scheint; ihre Kapitäle sind vollkommen erhalten,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Pfilzer