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zu entziffern. Ohne Zweifel wurde es bei einer Ausbesserung der Platte unrichtig eingehauen und hieß wohl nach der Auslegung von Professor Wattenbach in Heidelberg ursprünglich: In die sancti etc., worauf das anno gracie folgt.) Ebenso ist die mittelalterliche Zahl vier – durch Unwissenheit des Steinmetzen in eine Null umgewandelt worden und 1450 statt 1050 zu lesen. Von diesem Epitaphium sagt Rinck[1]: Was den Grabstein des Johannes Kirssenesser betrifft, versicherte mich der in der Hl. Geist-Spital-Geschichte sehr erfahrene Spitalmeister von Brentano, daß K. ein um das Spital sehr verdienter Mann gewesen und, ich weiß nicht mehr 1350 oder 1450, gestorben sei. Die zweite Null sei vermuthlich ein Fehler des Ausbesserers des Grabsteines. Auch der in den Pfarr-Registern sehr bewanderte Herr Kaplan Zeiler in Gmünd erzählt, daß er seiner Zeit eine Urkunde gefunden habe, in welcher der Kaplan Johann Kirschenesser angeführt gewesen sei; nach dieser war sein Todesjahr 1450.

Lisenen, welche an der westlichen Außenseite die Trennung der drei Schiffe andeuten und die Ecken begrenzen, sind mit Basreliefs bis zur Höhe, in welcher die Neuerungen angefangen haben, geschmückt. Von da an sind die Steinbilder derselben zerstört. Am besten sind die Sculpturen an den Ecklisenen des südlichen


  1. J. A. Rinck a. a. O. S. 87.