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verzierte Archivolte sich in der Rundung des Thürschlusses fortsetzen. Die Sculpturen des Tympanons sind sehr verstümmelt; nichts desto weniger erkennt man zwei sitzende Gestalten mit langen Gewändern. Die eine, Petrus mit dem Schlüssel, hat den alten, den einköpfigen rechts sehenden Reichsadler neben sich. Neben der zweiten Figur, einem Mann mit einem Bischofsstabe in der Hand, ist eine offene Scheere, welche auch an der Kirche von Welzheim vorkommt und in der Oberamtsbeschreibung für das Emblem der Familie von Leineck gehalten wird. Andere glauben die Scheere in dem Wappen der Grafen von Dillingen, deren zwei Bischöfe von Augsburg waren, zu dessen Diöcese Gmünd gehörte, suchen zu müssen; da diese aber zu dem alten Wappen der von Dillingen durchaus nicht stimmt, und alle Versuche, die Scheere heraldisch zu erklären, scheitern, glaubt Herr J. Erhard, daß sie hier eine allegorische Bedeutung habe; der Volksglaube bringt sie mit dem erwähnten Nasenabschneiden des Werkmeisters durch den Teufel in Verbindung. In diesem Portale ist ein Grabstein eingefügt, auf welchem das sehr flache Relief eines Priesters mit dem Meßkelche in der Linken, die Rechte segnend darüber erhebend, ausgemeißelt ist. Die Umschrift in nicht sehr alten gothischen Buchstaben lautet: Anno gracie 1050 obiit Johannes Kirssenesser caplanus ad sanctum spiritum cujus anima requiescat in pace......... (das letzte Wort gndeasalfro ist nicht