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den Meister dahin gehauen, zur Warnung, daß man solche Betheuerungen nicht gebrauchen soll, wenn man sich vor Unglück bewahren wolle[1]. Unter dem mittleren Gesimse sieht man einen Horn-blasenden Jäger, vor diesem einen laufenden Hund und jenseits des Portals einen fliehenden Hirsch. Tiefer unten sind zwei Seepferde einander gegenüber skulptirt.

Das westliche Hauptportal ist, wie sämmtliche Eingänge der Kirche, von dem aufsteigenden Sockel umrahmt und im Rundbogen geschlossen; es erweitert sich in drei Abstufungen nach außen. In den dadurch gebildeten Mauerwinkeln stehen Säulen, welchen die Basis fehlt und deren nicht stark ausladende Kapitäle kelchförmig mit anliegendem diamantirtem Blattwerk nebst Knospen oder mit Palmetten, letztere mit und ohne Ranken verziert sind. Neben diesen Kapitälen sind an beiden Seiten auf der Umrahmung des Portals abenteuerliche Figuren, nämlich ein Pfeilschütz mit Löwenfüßen und Drachenschwanz, südlich ein Centaur mit Schild und Schwert, und über dem gemeinschaftlichen Abakus sitzt rechts und links je ein fabelhaftes Thier. Jenseits der Deckplatten setzen sich die Säulen als Archivolte um das Tympanon fort, dessen Skulpturschmuck ganz in dem antikisirenden Stil der romanischen Bildnerei gehalten ist. In der Mitte ist


  1. M. Grimm a. a. S. 340.