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Unter den antiken steinernen Gebäuden ist vor allen die sogenannte Schmalzgrube neben dem Franziskaner-Kloster zu erwähnen. Das erste Gelaß des Hauses besteht aus gewölbten Räumen, das zweite aus einer Stube von der Ausdehnung des ganzen Baues, deren flache Balkendecke in der Mitte auf einer Reihe von hölzernen Säulen ruht, welche der Renaissance-Periode angehören und die sogenannte Balusterform haben, wobei jede von der andern verschieden ist.

Dieses zweite Gelaß ist in der Zeitenfolge mit Wänden durchzogen worden und hat verschiedene Bestimmungen erhalten; gegenwärtig ist die eine Hälfte zu einem Theater, die andere, durch einen Gang getrennte, zu einer Watt-Fabrik verwendet. Das Aeußere des Hauses ist auf der Westseite durch Vergrößerung der Fenster, so wie durch eine im Jahre 1864 erbaute gedeckte und zum Theatersaale hinaufführenden Treppe umgeändert; die Südseite hingegen bietet noch den alterthümlichen Charakter mit ihren Fenstern, in deren Theilung Steinpfosten stehen; über dem dortigen Eingange, innerhalb dessen unmittelbar eine Treppe in das zweite Gelaß führt, stehen auf einem Spruchbande die Worte: „Des hl. Römischen Reichs Stat Schwäbisch Gmünd.“ Reliefs darunter stellen dar: in der Mitte einen Engel im Geschmacke der Zopfzeit, einem geflügelten Mönche in seiner Kutte ähnlich; er hält zwei Schilder, einen mit dem zweiköpfigen Reichsadler, den