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H. B. – 1. Um 250–300 fl. kann man nicht die einrichtung für ein herrenzimmer kaufen, das zugleich solid, einfach und geschmackvoll ist. Aber für dieses geld kann man wohl einen teil davon erstehen, der diesen anforderungen entspricht. Ich hoffe, sie meinen nur die kastentischlerarbeit ohne sitzmöbel, beleuchtungskörper, tapeten, teppiche, anstrich etc. Also schreibtisch, bücherstellen, kästchen. Weiches holz, braunschwarz gebeizt, wäre wohl das billigste. Besser wäre schon eschenholz. Wenden sie sich an einen tischlermeister, der ihnen als vertrauenswürdig bekannt ist – der billigste wird es wohl nicht sein –, zeigen sie ihm das zimmer und besprechen sie mit ihm die aufstellung der möbel. Dann lassen sie sich zeichnungen von ihm machen. Sagen sie ihm: kein gesimse, keine abfasungen. Senden sie mir die zeichnungen und den zimmergrundriß ein. Ich werde beides korrigieren. 2. Glattes braunes linoleum ohne jedes muster ist sehr empfehlenswert. Man klebt das linoleum über die ganze schreibtischplatte, die vorerst an der kante glatt gehobelt werden muß, also kein profil haben darf. Dann läßt man einen zwei millimeter starken und dicke des brettes plus dicke des linoleums breiten messingstreifen (poliert) anschrauben, der nun die kante bildet. Die köpfe der messingschrauben müssen mit dem streifen eben liegen. Eine galerie fällt natürlich weg.

Gespräch


Ihr blatt ist ja ganz gut, aber der titel ist eine frechheit!

Warum? Ich verstehe nicht – – –

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Loos: Adolf Loos – Sämtliche Schriften. Herold, Wien, München 1962, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loos_S%C3%A4mtliche_Schriften.pdf/249&oldid=- (Version vom 1.8.2018)