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Einige pläne zeigen, daß sich die architekten wenig zeit genommen haben; die examiners sind der meinung, daß man beim entwerfen nicht hudeln soll (that planning should not be hurried).

Die examiners wiederholen, worauf sie jahr für jahr aufmerksam machen mußten, daß halbe holzkonstruktionen, wenn sie überhaupt angewendet werden (zum beispiel stein im parterre, holz oben), echt sein müssen. Sie wiederholen ihren wunsch vom letzten jahre, die übertrieben gezierten buchstaben bei der beschreibung der pläne zu unterlassen, da viele aufschriften nur mit mühe entziffert werden konnten.

Die examiners bemerkten einige pläne, die symmetrisch angelegt waren, obwohl die symmetrie den bauwerken folgerichtig nicht entsprach.

Die himmelsgegenden sollten bei allen plänen angegeben sein.“

Dann folgt die kurze kritik der einzelnen blätter. Zum beispiel: „Die zeichnung von Allan Healey aus der Bradford-kunstschule (technical college) für ein pult mit lichtschirm zeigt einige erfindung, doch ist das material nicht beschrieben; die details sind roh.“

So müssen sich alle einer ziemlich herben kritik unterwerfen. Bei den entwürfen für linoleum heißt es etwa: „Sie sind so armselig (poor), daß keine auszeichnung auf sie entfallen kann.“

Von solchen leuten beurteilt zu werden und preise zu erhalten, ehrt schüler und anstalten. Die fabrikanten kaufen prämiierte arbeiten sofort an, und viele der tapeten, die uns aus der 1897er klasse in originalzeichnungen vorgeführt werden, haben ihren weg in den

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Adolf Loos: Adolf Loos – Sämtliche Schriften. Herold, Wien, München 1962, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loos_S%C3%A4mtliche_Schriften.pdf/175&oldid=- (Version vom 1.8.2018)