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„Grashüpfer? – Klapps geben?“ sagte der Däumerling zürnig. – Das ist gegen meine Ehre!“ steckte sein Schwerdt an, setzte einen Fingerhut als Sturmhaube auf und wollte der Meisterin zu Leibe. Als er aber damit nichts auszurichten vermochte, braucht er das Maulschwerdt und fing an zu schimpfen. Die Meisterin wollte ihm jetzt im Ernst mit dem Tuchstreifen eins geben, er aber hüpfte unter die Lappen und schimpfte, und wenn sie ihn da fort hatte, saß er gleich in der Schublade und schimpfte, und dann wieder der Meisterin auf dem Nacken und schimpfte und kikte sie auch ein wenig mit seinem Degen.

Endlich erwischte ihn die Meisterin, und warf das kecke Ding zum Hause hinaus.

Däumerling machte sich nichts draus; dachte; „ein Kerl wie du findet schon Unterkommen;“ und wandert hüpfend weiter, bis er in einen großen Wald kam, wo Räuber beisammen saßen, die wollten des Königs Schatzkammer bestehlen. Das ward ihnen aber sehr schwer; weil sie große starke Leute waren, die man leicht merken konnte.

Als sie nun den kleinen Schneider sahen, dachten sie, das sei der rechte Mann, der ihnen wohl helfen könnte, und sagten zu ihm: „Hör! du bist gewiß ein pfiffiges Kerlein, wie die kleinen Leut allzumal.“

„Ja das denk ich!“ sagte er, und das Lob that ihm aus dermaßen wohl, weil ihn noch nie Jemand gelobt hatte, und so ließ er sich willig finden, in die Schatzkammer des Königs zu schleichen, und den Räubern das Geld herauszuwerfen.

Er macht sich in der Abenddämmerung in den Schatzkammerthurm, und die Schildwache bemerkt ihn gar nicht, weil er so klein