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Hans mein Igel wurde von ihr nun willkommen geheißen, und sie setzte sich an der Tafel an seine Seite, da aßen und tranken sie mit einander und führten verständige und lustige Gespräche, und sie gewann ihn ordentlich ein Bißchen lieb, ein ganz klein Bißchen, und dachte; Ih nu! so möchte es schon angehen, wenn er nur ein wenig weniger garstig wäre.“

Als sie sich nun nach der Tafel untereinander den Ehren- und Gesegnetemahlzeitkuß gaben und sollte die Prinzeßin den Hans mein Igel küßen, machte sie das Mäulchen ganz klein und spitz und streckte und berührte seine Schnauze mit ihren Lippen nur ein ganz klein klein wenig. Aber da that es einen gewaltigen Platz, denn die Igelhaut sprang auf einmal von Hans mein Igel ab, und raßelte auf den Boden dahin, und Hans mein Igel dehnte und reckte sich ein paarmal und stand wie ein schöner Engel da.

Da freuten sich Alle, aber die Prinzeßin und Hans mein Igel am meisten, und nach drei Tagen ward Vermählung gehalten, und die Beiden lebten von nun an recht glücklich, und der alte König war heilfroh.

Hans mein Igel wollte nun seinen Aeltern sich zeigen und sie an den Hof nehmen, denn er schämte sich ihrer nicht, aber als er ins Dorf kam, da waren sie schon gestorben, und da schenkte er das Bauerngut einigen guten Leuten im Dorfe.

Als nun der alte König nach etlichen Jahren starb, da wurde ein Anderer König, und das war Hans mein Igel. Und als derselbe nun löblich regierte und rechte Ordnung im Volke hielt, wußte die Prinzeßin wohl, woher das kam und wo ers gelernt hatte.