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Wenn die andern Bauern sagten, es sei doch betrübt, gar keine Kinder zu haben, wenn man so viel Geld habe, so wurde er oft ganz desperat und sagte zu seiner Frau: „Ich wollt, ich hätte ein Kind, und sollts auch ein Igel sein!“

Da brachte seine Frau ein Kind, aber sie sahe es mit Thränen an, denn es war eben ein Igel, und sie sagte zum Manne: „nun hast du es! du hast uns verwünscht!“ aber das half nun Alles nicht mehr, und sie mußten ihm auch einen Namen geben und hießen ihn: „Hans mein Igel.“

Sein Lager machten sie ihm hinter dem Ofen, und fütterten ihn auf, und wünschten herzlich, er möchte nur wieder sterben, aber der Wunsch wurde nicht erhört, und so blieb er denn am Leben.

Als er acht Jahr geworden war, wurde in der Stadt ein Markt gehalten, da wollte der Bauer hingehen und fragte seine Frau und die Magd, was er ihnen sollte mitbringen, und die sagten es ihm, und dann wurde auch Hans mein Igel gefragt, was er gern haben möchte? Da sagt er: „Väterchen, bringt mir einen Dudelsack mit, daß ich schön drauf spielen kann!“ Der Vater brachte einen Dudelsack mit, und als er den hatte, sagte er: „Nun Vater, geht in die Schmiede und laßt mir den rothen Göckelhahn beschlagen, auf dem will ich mit dem Dudelsack wegreiten und nimmermehr wiederkommen.“

Da wurde der Vater sehr froh, daß er ihn los werden sollte, ließ den Göckelhahn beschlagen, Hans mein Igel setzte sich drauf und ritt davon, nahm aber auch Schweine und Esel mit, die wollt er im Walde hüten.

Im Walde mußte der Hahn mit ihm auf einen hohen Baum fliegen, da saß er und hütete und spielte den Dudelsack dazu, der klang wie eine Orgel. So blieb er viele Jahre im Walde, bis die