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So ging der Zug fort, weiter und immer weiter und schrie: „Macht uns los! macht uns los! wir sitzen hier fest und können nicht ab.“

Da liefen viel Leute herzu, und wurde ein großer Lärm und auch ein Gelächter, aber weil sie wohl merkten, daß es allhier mit rechten Dingen nicht zugehe, wollte sie keiner losmachen.

So kamen sie in eine große Königsstadt, und ein großer Haufen Volks kam mit und wollte sehen, wie die Sachen zu Ende liefen. Der König derselben Stadt aber hatte eine schöne Tochter, die hatte noch Niemand freundlich gesehen, und hatte nie keinmal in ihrem ganzen Leben gelacht. Da ließ der König eben als der Zug in der Stadt ankam, in allen Straßen ausrufen: wer seine Tochter könne zum Lachen bringen, der solle sie haben, und wäre er auch nur eines Bauern Sohn.

Als der Dummling das hörte, zog er stracks mit seiner Gans und denen, die dran hingen, aufs Schloß, und viele tausend Leute zogen mit und lärmten, und schrien allzumal, obwohl die hintersten nicht einmal wußten, was vorging.

Als sie nun auf dem Schloßhof ankamen, zog das Gelärm den König ans Fenster, und die Prinzeßin auch; die aber, als sie das Alles sahe, fing so laut an zu lachen, daß es lauter war als der Lärm.

Der Dummling ging nun mit seiner Goldgans und deren Anhang zum König, bei dem die Prinzeßin auch war, und sagte: „Nun! gnädiger Herr König Majestät, nun werdet Ihr mir wohl Eure Jungfer Prinzeßin geben. Ich bin der Dummling, wenn Ihr es noch nicht wißt, denn das ist mein Name. Die