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Herrn leben und sterben. Und Besenstielchen wurde geholt und gefragt, ob es auch mit wolle, und immer wolle bei Sumi bleiben? Das wollt es sehr gern, und sein Vater wollte es auch gern.

Da bestellte Hali einen treuen Wächter über sein Haus, und schrieb ein Paar Zeilen an seine ungerathenen Töchter, darin stand, sie möchten sich in Alles friedlich theilen; er käme nimmer mehr wieder.

Da fuhr er mit Sami und Besenstielchen und mit dem Zauberspiegel fort, und nahm sonst weiter nichts mit sich, und als sie in Mordis Garten ankamen, standen schon Mordis schnelle Pferde und Wagen bereit, alle drei zu holen. Das war nun aber nicht nöthig.

Da wars eine Freude! Da wars eine Seligkeit! die keines Menschen Mund aussprechen konnte. Sumi wurde Königin; Besenstielchen hatte auch ein Herz gefunden, das gut und treu war, und der alte Sami wurde von Allen geehrt und geliebt und sagte: „Ich lebe im Himmel!“ Darin lebten sie aber Alle, weil sie Alle gut waren.


Halis ältere Töchter schienen auch im Himmel zu leben, aber es war dennoch nicht wahr, sondern es schien nur so. Sie tanzten, sie spielten, sie saßen und aßen an herrlichen Tafeln, sie fuhren dahin und dorthin, sie konnten sich prächtig putzen und thaten das auch, aber sie waren nicht dabei vergnügt. Hatten sie im Spiel verloren, war ein anderes Mädchen öfter als sie zum Tanz aufgefordert, oder wurde als schön gelobt, oder hatte ein neues Kleid, das man hübsch nannte, das ärgerte sie heimlich sehr, und sie trugen