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Andere hatte gar zu nöthig im Hause zu thun, und konnte nicht abkommen; der dritte sprach: Er wolle den Herrn wohl aus 20 und noch mehr Mördern und Räubern heraushauen, wenn es sein müßte, aber mit dem Mordi möge er nichts zu schaffen haben, das sei ein grauwaltiges Ungeheuer. So hatte ein Jeder eine andere Ausrede. Und als der Arzt ihnen nun recht beweglich wollte zureden, sagten sie zu ihm, er sei ein Narr, und sollte sie ungehudelt laßen; und möchte lieber selbst hingehen und den Thau holen, obwohl sie recht gut wußten, daß er den Herrn nicht durfte verlaßen, wenn der nicht stracks sollte sterben. Und da er nun nicht aufhörte zu bitten, wurden sie wild und drohten ihm die Jacke auszuklopfen, wenn er das dumme Maul nicht halte.

Da sahe der Arzt wohl, daß all sein Reden und Bitten nichts fruchte und ließ sie gehen. Jusuf aber war da geblieben und hatte immer geschwiegen.

Als die Andern nun weg waren, sagte er zum Arzte: „Herr, lehrt mich den Baum kennen und sagt, wie er aussieht und wie ich den Thau muß bekommen? – Ich will gehen und ihn bringen, wenn ichs vermag?“

„Du? du treue Seele du? rief der Arzt, du bist ja so alt und matt, und bist dem Herrn so nöthig; er hat ja Keinen als dich!“

Jusuf sagte, er wolle gehen und die Paar Jahre seines Lebens, die ihm noch möchten beschieden sein, für den Herrn gern dran setzen.

Derweil sie beide davon noch hin und her redeten und Jusuf sich unterweisen ließ, wie er den Thau für seinen Herrn erlangen möchte, raßelt eine Kutsche mit Leuten daher. Das war Sumi.

„Ach! rief Jusuf, du kommst eben recht, den guten Vater