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wählte er sich die Jägerkunst und ging in einen großen Wald sich einen Jäger zu suchen, der ihn lehren könnte.

Als er so in dem Walde war, begegnet ihm ein Jäger im grünen Rock, den fragt er, ob er ihn die edle Jägerei lehren wollte? Der sagte: „Ja! gehe nur mit mir.“

Er ging mit und blieb einige Jahre bei ihm. Darnach wollte er doch wieder in die weite Welt hinaus, denn im Walde wurde es ihm so einsam.

Der Jäger gab ihm statt des Lohnes eine Windbüchse, wenn man damit schoß, so traf man Alles, wornach man zielte. Der junge Bursch nahm die Büchse und schritt damit weiter und kam wieder in einen großen Wald, in welchem er sich verirrte und lief wohl drei Tage darin herum und wußte nicht, wo er war.

Am dritten Tage setzte er sich auf einen hohen Baum, damit er nicht mit den wilden Thieren zu thun hätte. Als es Mitternacht geworden war, sahe er ein Licht in der Ferne. Er merkte sich die Gegend genau, stieg herab von dem Baume und ging nach dem Lichte zu, welches immer viel größer und größer wurde, und als er nahe heran kam, saßen drei große Riesen um ein großes Feuer, an welchem sie einen großen Ochsen brateten und große Stücken Fleisch, die schon vorher am Feuer gebraten waren, in den großen Mund hineinstecken wollten.

Der junge Bursch war zwar drei Tage im Walde gewesen, hatte aber eine so lustige Natur, daß er sich noch einen Spaß machen wollte, nahm seine Büchse und schoß dem einen Riesen das Stück Fleisch dicht vor dem Munde weg, eben als er es in den Mund stecken wollte.