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hörte es nicht, denn die Prinzeßin hatte ihm heimlich einen Schlaftrunk gegeben.

Am andern Abend gab die zweite Nuß noch ein viel schöneres Kleid, und Alles ging wie am ersten Abend. Sie jammerte überlaut, aber der Jüngling schlief fest. Aber die Diener waren von dem Jammer des armen Mädchens bewegt und sagten am andern Morgen ihrem Herrn, weil sie ihm gut waren, heimlich, was sich die beiden Nächte zugetragen hätte und warum er so fest geschlafen habe.

Als nun am dritten Abend aus der dritten Nuß das allerschönste Kleid kam, und die Magd wieder vor des Jünglings Kammer liegen durfte, der Jüngling aber den Schlaftrunk heimlich weggeschüttet hatte, erkannten sich die Beiden und flohen des Nachts davon, schifften über das große Waßer und auf dem Pflugrad durch die schneidenden Schwerdter, und mit den Nadeln über den Glasberg. Als sie aber ans Froschhaus kamen, war es ein großes Schloß geworden und die Frösche waren wieder Menschen und allesammt waren erlöst.

Der Jüngling aber und die Jungfrau vermählten sich.




36. Der Jäger.

Ein junger Bursch hatte das Schloßerhandwerk gelernt und war eine feine Weile in der Welt umhergezogen, als ihm sein Handwerk nicht mehr gefallen wollte, weil es eben nicht viel Verdienst brachte, indem zur selben Zeit die Leute so ehrlich waren, daß sie weder Schlößer noch Schlüßel brauchten. Auch war er auf der Wanderschaft des Umherstreifens so gewohnt geworden, daß es ihm gar nicht gefiel, wenn er bei seinem Handwerke viel sitzen und stehen mußte. Da