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Brodt groß und hat sich im Kriege versucht und bringt dann die Haare; und der Vater hält ihm gewiß Wort.

Sie ließ den jungen Holzhacker zu sich kommen und sagte: „Hör einmal, ich kann dich wohl leiden, und wenn ich dir gut genug bin, so sollst du mich haben, aber die goldenen Haare mußt du dem Vater schaffen.

Er schlug die Augen verschämt nieder und sagte: „Ach Gott, das ist ein groß Glück. Ich gehe zum Popanz und in die Hölle, wenn es sein muß; und komm ich nicht wieder, so glaubt nur, daß ich gewiß todt bin.“

Als der Jüngling fortgezogen war, sagte die Königstochter dem Vater, was sie mit dem Holzhacker verabredet hätte. Der Vater antwortete: „Bringt er die Goldhaare, so soll er mir recht sein.“ Aber der König hatte viele Zweifel und dachte, daß ein gemeiner Holzhacker nimmermehr zu Stande bringen würde, was alle Prinzen nicht hatten ausrichten können, aber die Prinzeßin hatte in ihrem Herzen ein gar großes Vertrauen zu ihrem lieben Holzhacker.

Der junge Holzhacker kam auf seiner Reise zum großen Popanzmännchen zuerst an eine große Stadt. Da fragt ihn der Thorwärter, wer er denn sei? und was er verstehe? und was er könne? – „Ich kann Alles,“ war die Antwort. – „So mache unsere Prinzeßin gesund, sagte der Thorwärter, die kein Arzt heilen kann.“ – Ja! antwortete er, wenn ich wiederkomme.

In einer andern Stadt wurde er auch gefragt, was er wiße und könne. „Alles!“ war seine Antwort. „So sag uns denn, hieß es, warum unser schöner Marktbrunnen vertrocknet ist. Wir haben kein Waßer und werden bald aus der Stadt müßen.“ – Wenn ich wiederkomme, sagte der Holzhacker und ging weiter.