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Nachdem er die Tartarei dahin und dorthin durchzogen hatte, war es Zeit zur Heimkehr und er kam ohne Unfall in der Herberge an, wo er die Brüder schon vorfand.

Die Brüder besprachen sich nun über ihre Reisen und Jeder rühmte sich, er habe ein unübertreffliches Wunderding gekauft und es unendlich theuer bezahlt, aber dennoch unendlich tief unter seinem Werth, denn man könnte in kurzer Zeit weit mehr damit erwerben.

Nach und nach kams denn zum Vorschein, welch kostbares Stück ein Jeglicher erhandelt hatte, und Jeder zeigte das Seinige den Andern. Es fiel ihnen auf, daß sie Alle zu gleichen Preisen gekauft hätten, und Jeglicher zwanzigtausend Thaler über die erste Forderung hatte geben müßen. Aber es wurde Jedem ganz unheimlich zu Muthe, wenn er bedachte, daß alle drei Seltenheiten von gleich wundersamen Werthe wären und keines ein vorzügliches Recht auf die Prinzeßin geben möchte. Indeßen kam es doch erst auf die Probe an, ob jegliches Wunderding die gepriesene Eigenschaft auch wirklich besitze.

„Nehmt mein Rohr und versucht es,“ sagte Ahmed zu Hußein. Dieser nahm das Rohr, sahe hinein mit dem Wunsche Nurunnihar zu erblicken. Plötzlich erbleichte er und ließ das Rohr vor Schrecken beinahe fallen. „Ach, es ist Alles vergebens! rief er schmerzlich; Nurunnihar liegt in den letzten Zügen und unser Vater steht weinend mit den Aerzten neben ihrem Bette.“ Die Brüder erbleichten nun ebenfalls.

„Hußein, rief Ahmed, laß sehen, ob dein Teppich sich bewährt. Kommt! wir wollen uns auf den Teppich setzen und zu der Kranken hinwünschen.“

Sie setzten sich auf den Teppich, wünschten, und waren in demselben Augenblick im Zimmer der Prinzeßin zum Schrecken der