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gegen den Prinzen, nur die Dame blieb zurück. Kodadad fragte dieselbe, wohin sie wünsche, denn er werde sie nimmermehr ziehen laßen, ohne sie zu begleiten. Daßelbe versicherten die übrigen neun und vierzig Prinzen.

Da fing die Dame jämmerlich an zu jammern und sagte: sie wünsche eigentlich aus der Welt, denn sie sei eine vertriebene Königstochter, und habe nun gar keine Heimath, und wiße nirgends hin; man möge sie ihrem unglücklichen Schicksal überlaßen. Kodadad erwiederte, eine Dame von ihrer Schönheit und von solchen vortrefflichen Eigenschaften werde überall eben so viel Liebe als Verehrung finden, und die Achtung der Welt gewinnen; aber wenn sie die Hand ihres Befreiers nicht zu gering hielte, so könnten sie ja sogleich Hochzeit machen in dem Schloße des Negers, und die Prinzen könnten Zeugen sein.

Also geschahe es, denn die Dame liebte nicht viele Umstände. Küchen und Keller waren im Negerschloße wohl versehen und überhaupt fehlte nichts, um ein Freuden- und Ehrenmahl auszurichten.

Nachdem sie sich alle so satt gegeßen und getrunken hatten, daß sie nicht mehr konnten noch mochten, rasteten sie eine Nacht, sich von allem Ungemach zu erholen. Am andern Morgen nahmen sie ein leichtes Frühstück, packten so viel Vorräthe auf, als sie fortbringen konnten und vergaßen insonderheit der Weinschläuche nicht.

So zogen sie lustig und wohlgemuth fort und waren nur noch eine Tagereise von Babylon. Da lagerten sie sich in einer schönen und anmuthigen Ebene, und weil sie große Liebhaber von Naturfreuden waren, indem in der schönen und lieblichen Natur alle Speisen und Getränke lieblicher schmecken, so ließen sie es sich recht