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haben, dann wird er seiner mich werth finden, und dann erst will ich mich ihm entdecken.

Diese Rede machte auf seine Mutter und auf den König Samer gewaltigen Eindruck und sie ließen ihn ziehen, obwohl die Mutter viel Thränen weinte.

Kodadad ritt ein milchweißes Pferd mit Zügel und Hufeisen von Gold, und blauer Atlasdecke mit Perlen überstreut. Der Griff seines Schwerdts war ein einziger Diamant, und Rubinen besetzten die silberne Scheide. Köcher und Bogen, die er auf den Achseln trug, waren mit Steinen und Perlen besetzt. Nur waren nach seinem ungemeinen Scharfsinn die Schneide des Schwerdts und die Spitze der Pfeile nicht damit besetzt.

In diesem Aufzuge sahe man gleich, was für eine Art Prinz er war, und so konnte es keine Schwierigkeit haben, dem Könige von Babylon vorgestellt zu werden, welcher von seiner schönen Liebenswürdigkeit, von seinem milchweißen Pferde, von seinen prächtigen Waffen und von seinen tapfern Redensarten so bezaubert wurde, daß er ihm eine hohe Anstellung in seiner Armee gab.

In der nächsten Schlacht hatte er sich mit Heldenruhm bedeckt; er war mit seinem Geschwader überall gewesen, wo es mißlich stand; er hatte seine Soldaten zum Muth mit gewaltiger Stimme angefeuert; ja, er hatte kühnlich auf sie eingehauen, wenn sie nicht auf den Feind einhauen wollten; mit einem Worte, Ruhm und Glück des Tages gehörten ihm am meisten an. Aber zu erkennen gab er sich noch nicht, denn sein edles Gemüth hatte sich selbst noch nicht genug gethan.

Er wurde der Liebling des Königs, seines Vaters, der sich nicht mehr von dem lieblichen Angesicht und von den geistvollen Reden dieses Angesichts trennen konnte. So ward er denn auch der