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und allermächtigsten Erdkönig nannte, um die schöne Giahaure zu werben.

Da erhob der König von Samandal ein so unmäßiges Lachen, daß er in seinen Lehnstuhl zurücksank. Als er sich erholt hatte, fragte er den König Saleh, ob er denn närrisch geworden sei, daß er um die Tochter des größesten Königs für einen Bettelbuben zu werben sich unterstehe?

Saleh antwortete auf so ungeschliffene Worte mit sehr geschliffenen und spitzen. Aber da funkelten die Augen des Königs von Samandal von Blitzen und die Donner brüllten bald nach den Blitzen mit großer Majestät; sie brüllten: „du Hund von einem Hunde, Sohn eines Hundes; Oheim eines Hundes, du hündischer schäbiger Hund, wer bist du? Greift den Elenden, donnerte er seinen Trabanten zu, und knüpft ihn wie einen Hund auf!“

Mit seinem damaszirten Säbel, von dem Schwerdte des Schwerdtfisches gemacht, arbeitete sich König Saleh durch die wenigen Leute, aus welchen Samandals Leibwache bestand, und fand in dem Hofe des Palastes tausend von seinen Hofbedienten und Verwandten, die ihn seine weise, immer auf Sicherheit bedachte Mutter nachgeschickt hatte, weil sie die ungestüme Art des Königs von Samandal kannte. Dieser wurde sogleich gefeßelt und bewacht, aber Giahaure war nirgends zu finden, denn, erschreckt von dem Lärm bei des Vaters Gefangennehmung, hatte sie sich auf die Flucht begeben, und mit ihren Weibern auf eine wüste Insel gerettet.

Von Salehs Leuten waren einige sogleich entflohn, als der wilde Samandal ihren Herrn wollte aufknüpfen laßen und brachten die Trauerbotschaft zur Mutter Salehs. Beder erfuhr sie sogleich, und da er sich den Anblick seiner Großmutter nicht auszuhalten getraute, floh er eilends davon; weil er aber im Schrecken seine ganze