Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/320

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als auf der Erde, die Sitten verschieden, aber alle Meermenschen sprechen nur eine Sprache, nämlich die des großen Propheten Salomo.“

Gülnare äußerte den Wunsch die Ihrigen zu sehen, um sie mit ihrem Gemahle bekannt zu machen. Dieser antwortete, er wünsche das Nämliche, wiße aber kein Mittel es zu bewerkstelligen. Da eröffnete ihm Gülnare, daß die Kinder des Meeres Wunderkräfte besäßen, wovon er Augenzeuge sein sollte, wollte er nur in das anstoßende Kabinet gehen und durch das Gitter Alles mit anschauen.

Der König ging hinein und Gülnare warf ein Stück Aloeholz auf glühende Kohlen, und während das Holz verbrannte, sprach sie unverständliche Worte dazu. Da fing das Meer an zu brausen, öffnete sich und ein schöner Jüngling mit meergrünem Barte erhob sich aus demselben und nach ihm eine ältliche majestätische Dame mit fünf jungen Damen, so wunderschön als Gülnare. Allesammt schwebten über dem Meere hin und von dem Gestade durchs geöffnete Fenster zu Gülnaren hinein. Es waren der König Saleh mit seiner und Gülnarens Mutter und Nichten. Zärtlich und weinend umarmten sie sich untereinander.

Nachdem sie sich beiderseitig mit ungemeinen Höflichkeiten ihre ungemein große Liebe bezeugt hatten und hatten sich alle Begebniße erzählt, waren sie Alle sehr froh. Gülnare hatte einen liebenden und hohen Gemahl, und Saleh war wieder im Besitz seines Reiches.

Jetzt ließ Gülnare Erfrischungen herbeibringen und ladete ihre Gäste dazu ein. Diese aber wurden im Gesicht, wie wenn Feuerflammen darauf spielten, Blitze schoßen aus den Augen, Rauch und Flammen aus Mund und Nasen und der König in seinem Kabinet