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das Thier erschlagen habe. Ob es Zähne hatte oder nicht, darum fraget es selbst, wenn Ihr es wißen wollt; um solchen Quark hab ich mich nicht bekümmert.“

Der König wurde immer bedenklicher, und als Brunnenhold den König um Vergunst für einige Fragen an ihn selbst und an die Räthe bat, erhielt er dieselbe.

Er sprach: „Großer König! Wenn Jemand eine Nuß fände, würde er die Schale behalten oder den Kern?“

„Den Kern! den Kern!“ das versteht sich ja! Ehe er den Kern wegwürfe, behielt er wohl lieber die ganze Nuß.

„Wenn nun aber, fuhr Brunnenhold fort, Jemand den Kern besäße und ein Anderer die Schale, wer hätte die Nuß wohl zuerst gehabt?“

„Das ist keine Frage, hieß es; wer den Kern hat, besaß die Nuß zuerst.“

„So mein ich es auch, mein gnädigster Herr, sagte der Waidmann, und nun bitte ich noch um die Gnade, laßet die Drachenköpfe hieher bringen.“

Als die gebracht waren, setzte Brunnenhold die Zähne, die er aus der Höhle wieder genommen und zu sich gesteckt hatte, in die Stellen des Rachens ein, wohin sie gehörten, erzählte nun Alles, beschrieb die Höhle, wo die sieben Jungen von seinen Thieren waren zerrißen worden, und das daselbst die Köpfe und andern Stücken müßten vorhanden sein.

Da fuhr der König den todtbleich gewordenen Köhler an: er sollte sogleich bekennen, dann könne ihm noch das Leben geschenkt sein.

Da knieete der Köhler nieder, bekannte Alles und bat um sein Leben. Das wurde ihm auch geschenkt, aber damit er nicht noch