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Als aber der König nachher ein wenig über die Geschichten nachdachte, sagte er zu dem Jüngsten und zu dem gewesenen Fuchse: „Ich kann fürwahr aus den Dingen nicht recht klug werden, und kann mir es nicht gut zusammenreimen und herausbringen, es will nirgends recht klappen.“

„Das geht uns eben so;“ sagten die Beiden.

„Ja so! sagte der König darauf, das ist etwas Anders!“




24. Die Söhne der Quelle.

Ein König hatte eine schöne Stieftochter, die er nicht leiden konnte, denn alle Prinzen, die an des Königs Hof kamen, wollten die Stieftochter heirathen, aber nach seinen eigenen Töchtern fragte kein Mensch. Sie waren zwar auch schön genug, aber die schönste Schönheit, welche die Stieftochter hatte, hatten sie nicht, das war die Schönheit im Gemüthe. Sie waren hochmüthig, geziert, hämisch und lästerten über Alles.

Da verstieß der König seine Stieftochter, und sandte sie mit ihrer Amme in ein altes Waldschloß, und befahl ihr, sie möchte ihm nicht wieder vor Augen und an seinen Hof kommen, bis nicht ihre Stiefschwestern verheirathet wären. Doch war er noch barmherzig, und gab ihr viel Gold mit und ein Zauberschiff, daß sie überall in der Welt umherreisen könnte, wenn sie Langeweile hätte. Das that sie denn auch, und war bald hie und bald da.

Als sie nun einsmals wieder zu ihrem Waldschloß zurückgekommen war, ging sie in den Garten, wo sie immer am liebsten lustwandelte,