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Als er eine Strecke vom Schloße entfernt war, steht der Fuchs wieder da. „Nun, sagt er, wie ists denn, wenn man guten Rath in den Wind schlägt?“ – Ich weiß aber, was du nun suchst und will dir dazu verhelfen, und dich zu dem Schloße hinbringen, wo das goldene Pferd steht. Es wird Alles wieder im tiefsten Schlaf liegen und du kannst ohne Gefahr das Pferd aus dem Stall ziehen, nur lege ihm keinen von den goldenen Satteln auf, die du im Stalle finden wirst, sondern laß ihm den Holzsattel, den es auf hat, sonst geht es wieder nicht gut!“

Auf dem Schwanz des Fuchses kam er bald ans Schloß, und es traf Alles ein, wie es der Fuchs gesagt hatte.

Als er nun das Pferd aus dem Stalle ziehn wollte, das stumm und traurig an der Krippe stand, und die herrlichen goldenen Sättel sahe, die dort hingen, dacht er: „Das kann doch gewiß nicht schaden, wenn du dem Pferde einen goldenen Sattel gibst! Es würde ja mich die ganze Welt auslachen, wenn ich mit einem Holzsattel auf einem Goldpferde daher geritten käme!“

Er sucht unter den Satteln grade den herrlichsten aus, der mit Perlen und Steinen besetzt war. Kaum hatte er denselben aufgelegt, so fängt das Pferd vor Freuden an laut zu wiehern und schlägt hinten und vorn aus. Die Stallknechte wachen auf, der Dieb wird gefangen, und wieder den andern Morgen zum Tode verurtheilt. Doch soll ihm das Leben geschenkt sein und Pferd und Vogel dazu, wenn er die wunderschöne Prinzeßin bringen könne.

Da ging er nun traurig seines Weges, und ärgerte sich über seine Thorheit und seufzte darüber, aber was half das? – zum Glück war der Fuchs wieder da, der ihn erst ausschalt, und dann guten Rath gab, und sagte: