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kam, stand sein Bruder im Fenster deßen, wo es so herrlich herging und sagte: „Bruder, hier herein; hier geht es gar lustig!“ Da ging er hinein, tanzte und trank, spielte und lärmte, und vergaß Vogel und Heimath.

Als nun der auch nicht wieder kam, da wollte der Jüngste fort. Der Vater aber ließ ihn ungern ziehen, und dachte, er würde auch ausbleiben, denn es möcht ihm ein Unglück zustoßen, wie es die beiden Andern würde betroffen haben; aber zuletzt mußte er ihn dennoch ziehen laßen.

Der traf den Fuchs auch, welcher ihn bat: „schieß nicht auf mich!“ da sagte er: „Nein! was sollt ich dich schießen? Leben willst du ja auch, und der Wald hat ja Platz genug für dich und hast mir ja nichts gethan.“

„Nun! sagte der Fuchs, so will ich dir auch guten Rath geben, denn ich weiß, was du suchst, nämlich den Vogel und deine Brüder. Die Brüder aber findest du im nächsten Dorfe in einem Wirthshause, wo es gar herrlich hergeht. Da kehre nicht ein, sondern in dem Wirthshause gegen über, das nach gar nichts aussieht. Ich aber will dich dorthin bringen, weil du so gutmüthig bist. Setz dich nur auf meinen rauchen Schwanz, da kannst du deine Kräfte dann sparen.

Der Jüngste setzte sich auf, und es ging nun schnell dahin, und als er im Dorfe war, folgte er dem Rathe des Fuchses und kehrte in das geringe Wirthshaus ein. Lärmen und Schwärmen war nicht darin, aber Ordnung, Reinlichkeit und gesunde Kost.

Am andern Morgen stand der Fuchs wieder auf dem Wege und sagte: „Ich will dich zu dem Schloße bringen, wo der Goldvogel ist, und du sollst ihn erlangen, wenn du mir folgst! Ich bringe dich auf meinem Schwanze bis nahe ans Schloß. Das wird unter