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Erst als der goldene Talisman im Feuer schmelzend zerfloßen war, verließ die ruchlose Seele den Zauberer, und als auch der Ring in der Macht der Flammen zerstört worden war, verschwanden der Palast und alle Anlagen rings umher in Rauch, und was darin war eingesperrt gewesen, wurde frei. Diejenigen unter den Thieren, welche Menschen gewesen waren, versammelten sich in einem weiten Kreise um den Prinzen, als erwarteten sie von ihm die Erlösung aus thierischer Hülle. Selbst Löwen und Tiger standen zahm und wartend im Kreise.

Bis sich die Gluth des Scheiterhaufens so weit verlor, daß man Mograbys Asche daraus hervorholen konnte, besahe sich der Prinz mit dem Hara die Schätze, welche des Zauberers Raubsucht hier aus allen Gegenden der Erde aufgehäuft hatte. Sie fanden die köstlichsten Waaren und Stoffe, Gold und Silber, gemünzt und zu kunstvollen Gefäßen, verarbeitet, Diamanten und andere Edelsteine, aus welchen zum Theil die kostbarsten Schalen und Becher geschnitten waren. Alle Kostbarkeiten und Seltenheiten der Erde fanden sich in unglaublicher Menge, und, was das Nothwendigste war, Vorräthe für die Lebenserhaltung in so großer Maße, daß eine Armee damit Monate lang hätte können beköstigt werden. Nun war Habed außer Sorgen, wie er diejenigen wohl ernähren wollte, welche die Menschengestalt wieder erhalten würden. Zum Fortbringen aller dieser Dinge fehlte es nicht an Lastthieren, an Elephanten, Kameelen, Pferden und Mauleseln.

„Jeder, sagte der Hara, wird aus der Menge das Seine herausfinden. Das Uebrige ist herrenloses Gut, was du mit Recht dir zueignen darfst. Ich für mein Theil will mir aus den Haufen auch Etwas nehmen.“ Nach diesen Worten zupfte der Hara mit dem Schnabel ein höchst feines Florgewebe aus einem Waarenhaufen