Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/261

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Solchergestalt kam er in das Zimmer und wollte mit dem aufgehobenen Meßer auf den Hara zustürzen, aber, schneller als er, hatte Habed schon die Geister des Ringes gerufen, und befahl ihnen, den Verruchten zu feßeln. Dieser verfluchte mit schäumenden Munde den Hara, den Prinzen und am fürchterlichsten den Propheten Muhamed.

„Knebelt ihm den ruchlosen Rachen, befahl der Prinz den Geistern, tragt ihn mitten in den Hof seines Palastes, schmiedet ihn an vier eiserne Ketten, thürmt einen Scheiterhaufen um ihn auf und laßt ihn braten.“ Die Geister gehorchten, denn wer den Ring besaß, der war ihr Gebieter.

An einem stählernen Pranger wurde der Unhold fest geschmiedet und den Geistern aufgetragen, dafür zu sorgen, daß die Asche des Zauberers unvermischt bliebe, denn die Entzauberung der Menschen, die jetzt noch Thiergestalt hatten, war nur dann erst möglich, wenn Mograbys Asche der Asche seiner Aeltern beigemischt wurde. So hatte Zulma den Prinzen gelehrt. Sie sagte ihm überdieß noch, daß er den Talisman, an welchem des Zauberers Leben hing, mitten in die Flammen des Scheiterhaufens werfen müßte. „Ja, setzte sie hinzu, wenn dir mein Rath etwas gilt, so wirf auch den Ring ins Feuer. Er gibt dem Besitzer zu viel Gewalt, als daß er ihn nicht häufig mißbrauchen sollte. Auch die vierzig magischen Bücher müßten nach meinem Erachten in die Flammen kommen, damit die heillose Kunst, so viel möglich, von der Erde vertilgt werden möge.“

Habed befolgte den Rath Zulmas. Im heiligen Glaubenseifer wurden nicht nur Talisman, Ring und Bücher, sondern Alles, was irgend durch die Kunst des Zauberers bereitet worden war, kräftige Arzeneien und Elixire aller Art, und selbst sogar verschiedene Naturseltenheiten den Flammen überliefert.