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begabt, als sie in seinem Schenkel den Talisman verschloß, von welchem das Leben ihres Sohnes abhängt.“

„So tödte das Thier,“ sprach Habed zum Geiste des Ringes. „Es tödten? erwiederte der Geist; das steht in keines Geistes Gewalt; aber schlage du es mit deinem Ringe, so wird es sterben.“

Habed schlug es mit seinem Ringe. Das Thier wand und krümmte sich und verschied unter gräßlichem Aechzen. Nachdem der Prinz die Schenkelgeschwulst ebenfalls mit dem Ringe geschlagen hatte, zerplatzte die Beule, und es kam ein Goldblech zum Vorschein, auf welchem dieselben Zeichen eingegraben waren, die auf dem Ringe standen.

Jetzt nun hatte der Prinz Alles, worauf das Leben des Bösewichts beruhete, und wollte sogleich die Erde von dem Ungeheuer befreien, wenn sie sich sämmtlich erst würden gesättigt haben. Das Schicksal des Unholds aber, deßen Zeit um war, führte ihn seinem Untergange selbst entgegen, denn er kam an, als die Prinzen noch bei Tafel saßen und mit dem Hara über ihn Rath hielten. Der dumpfe Donner und die Erderschütterung, die allezeit den Durchgang durch den Felsen begleiteten, verkündigten sein Herannahen.

Mograby hatte sich zu Mußul befunden und wieder auf eine ungeheure That gesonnen, die er mit Hülfe seiner vertrautesten und anhänglichsten Dienerin, Medschine, ausführen wollte. Medschine war bei ihm in mancherlei Gestalt, am meisten in Gestalt eines Püppchens oder eines Stäbchens, das auf seinen Fingern tanzte. Mitten in einem solchen Tanz entschlüpfte das Stäbchen seinen Fingern und zerbrach in Stücken. Das geschahe