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großer Hara (Papagei) schrie nicht, welcher mit einer Stahlkette an der Klaue gefeßelt war.

„Warum liegst du an der Kette?“ fragte der Prinz; bist du denn so böse? – Der Vogel nickte traurig mit dem Kopfe. – „Warum sprichst du nicht? bist du vielleicht ein verwandelter Mensch?“ – Der Vogel nickte noch trauriger.

„O! sagte Habed, Muhamed, den ich angerufen habe, hat mich gewiß nicht ohne Ursach hieher geführt.

Auf einmal schrieen alle Vögel, „Muhamed! Muhamed!“ und der Hara war sehr unruhig.

„Laß mich drei Federn von deinem Kopfe nehmen;“ sagte der Prinz zu dem Hara; und der Vogel hielt den Kopf hin. Habed zündete ein Feuer an, warf Räucherwerk und die drei Federn hinein und sprach: „Bist du ein Mensch, so sprich wieder.“

„Leider bin ich ein Mensch, sagte der Hara bekümmert, und ein sehr strafbarer, denn ich habe mit dem Zauberer viel Böses begangen, aber ich sehe, Gott ist barmherzig und hat uns in dir einen Helfer gesendet.

Als der Prinz fragte, ob er ihm menschliche Gestalt wiedergeben könne, sagte der Vogel: „Ja, aber erst dann, wenn du den Bösewicht besiegt hast. O! fuhr er fort; du scheinst nicht zu wißen, wo du bist. Es gibt deren viele hier, die noch weit unglücklicher sind als ich, und die der gräßliche Zauberer mit den langsamsten Qualen hinmartert. – Gehe, Prinz, und richte eine Mahlzeit von leichten Speisen zu. Nimm einen Wagen und fahre bis zum Fuße des Gebirges gen Osten und vergiß nicht, vom Lebenselixir mitzunehmen, welches du ja kennen wirst. Gib der schwarzen Bildsäule, die du dort antreffen wirst, eine Ohrfeige auf den linken Backen, gehe mit Licht in die Höhle, die sich dir zeigen wird, und deren Eingang