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an seine Nase, und siehe da, sie saß fest und wurde fleischern, und der Narr hatte eine kleinere Nase auf der großen, worüber die Hofbedienten ein greuliches Gelächter erhoben. Die Bitten des Narren, ihm die fatale Nasenzugabe wieder abzunehmen, blieben unerhört. „Behüte! sagte Mograby, das würde dein eigner Schade sein! du hast so viel Mühe gehabt, Gelächter zu erregen, die kannst du jetzt ersparen, denn man wird schon lachen, wenn man dich nur ansieht. Merke dabei: daß man sich erst seinen Mann recht ansehen muß, ehe man ihn neckt.

Der Weßir geht nun, nachdem er Augenzeuge von dem Kunststücke mit der Nase gewesen ist, zum König, gibt demselben Bericht, und sucht ihn zu überreden, den Apfel um jeden Preis zu kaufen, denn es sei seine Pflicht auf Erbfolge für den Thron zu denken, und das Land gegen künftige Kriege zu sichern. – Wozu wüßte ein Hofmann nicht Vorwand!

Der König findet die Sache zwar bedenklich, aber wie oft sind unsere Wünsche mächtiger als unsere Vernunft. Er läßt sich den Apfel zeigen und findet ihn unübertrefflich. Aber ehe er in nähere Unterhandlung mit dem Verkäufer tritt, muß sich derselbe erst umkleiden laßen. Nun konnten Seine Majestät sich mit demselben einlaßen, nun es mit der Bekleidung seine Richtigkeit hatte, und boten dem Mograby viertausend Zechinen für den Apfel, wofern derselbe nur Sicherheit stellen könne, daß die gepriesene Kraft des Apfels nicht fehlen werde.

„Für die Sicherheit der Wirkung setze ich diesen Ring hier zum Pfande, sagte Mograby, indem er einen Ring aus seinem Körbchen nahm, sehet zu, ob er nicht wenigstens zwanzigtausend Zechinen werth sei?“

Man fand ihn noch mehr werth, und fragte, wie viel er denn verlange?